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jugend
Franz Schubert (1797-1828)
Sonatensatz B-Dur
D. 28
Claude Debussy (1862-1918)
Klaviertrio G-Dur
L. 5
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Klaviertrio Nr. 1 c-Moll
Op. 8
Johannes Brahms (1833-1897)
Klaviertrio Nr. 1 H-Dur
Op. 8
Jugend kombiniert vier Werke, die alle von Komponisten an der Schwelle zum Erwachsenwerden geschrieben wurden. Die Zusammenstellung dieser sehr unterschiedlichen Werke in einem Programm verspricht ein Konzerterlebnis von besonderer Intensität.
Ungefähr fünfzehn Jahre liegen zwischen Schuberts erster Komposition für Klaviertrio "Sonatensatz" und seinen beiden großen, später entstandenen Klaviertrios. Und obwohl man auf den ersten Blick meint, nur wenig vom späten Schubert in seiner frühen Komposition erkennen zu können, ist doch sein Potenzial in so manchem Detail schon sichtbar.
Als der Kompositionsstudent Dmitri Schostakowitsch 1923, im Alter von nur 17 Jahren, sein erstes Klaviertrio schrieb, stand er noch ganz am Anfang seiner künstlerischen Entwicklung - und doch enthält das einsätzige Werk bereits Hinweise auf die Handschrift, die Schostakowitsch zu einem der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts machen sollte: die Verwendung eines klagenden "Leitmotivs", eines nahezu maschinellen ersten Themas und eines überaus elegischen zweiten Themas.
Debussys Klaviertrio in G-Dur, das der damalige Klavier- und Kompositionsstudent im Alter von 18 Jahren schrieb, zeichnet sich durch eine ganz andere Tonsprache, aber auch durch jugendlichen Überschwang aus. Auch dieses Trio fußt auf einem bereits hohen Maß an kompositorischem Können, lässt aber nur selten den sich später entwickelnden impressionistischen Personalstil Debussys unter dem romantischen Klangbild aufblitzen.
Im Gegensatz dazu wird das Klaviertrio op. 8 in B-Dur von Johannes Brahms sowohl als sein erstes und auch zugleich letztes Klaviertrio bezeichnet: Die 1854 vom 20-jährigen Komponisten geschriebene Fassung liegt uns heute in einer 1889 von Brahms selbst überarbeiteten Fassung vor, die den jugendlichen Elan und die ausladende Form der Komposition an einigen Stellen in ruhigere Bahnen lenkt. Allein das Anfangsthema ist sicherlich einer der schönsten melodischen Einfälle, die Brahms zu Lebzeiten hervorgebracht hat.